20 mittelständische Unternehmen aus dem Münsterland gestalten verantwortungsvolles Handeln
08.11.2018, Start CSR-Gruppenworkshops: Was haben ein mittelständisches Modehaus, ein Maschinenbauunternehmen und eine Apotheke gemeinsam? Sie investieren Zeit, um das Thema Corporate Social Responsibility (verantwortungsvolle Unternehmensführung) gemeinsam gezielt zu vertiefen.
Am 7. November 2018 starteten die ersten zwei Gruppen der CSR-Workshops für mittelständische Unternehmen. Dabei geht es um die stringente Bearbeitung zentraler CSR Themen mit einem klaren Ergebnisziel. Die Unternehmen erhalten methodisches Rüstzeug und inhaltliche Vertiefungen, um in einer CSR Selbstbewertung ihre zentralen CSR Themen zu identifizieren, zu bearbeiten und darüber zu berichten. Am Ende steht die Auszeichnung „CSR Unternehmen Münsterland“.
Die Unternehmen stellten sich beim öffentlichen Start der Gruppen-Workshops mit Ihren Teilnahmemotiven und Zielsetzungen vor.
Die Workshops wurden vom CSR-Kompetenzzentrum Münsterland speziell für KMU entwickelt und dienen der Erreichung folgender Meilensteine innerhalb von 18 Monaten: CSR Selbstbewertung, CSR Leitbild, CSR Strategie, CSR Maßnahmenprogramm sowie eines Kommunikationskonzeptes inkl. einem CSR Kurzbericht. Parallel dazu gibt es bedarfsorientierte Vertiefungen zu den vier Handlungsfeldern: Arbeitsplatz und Mitarbeiter, Umweltschutz, Produktverantwortung und Markt sowie Gemeinwesen.
Die teilnehmenden Unternehmen aus dem Münsterland starten in den nächsten Wochen als erstes mit einer CSR Selbstbewertung. Dabei werden bisherige Aktivitäten erfasst und reflektiert, die Bedeutung möglicher Handlungsfelder bewertet und hieraus betriebsspezifisch die zentralen Handlungsbedarfe priorisiert. Die Durchführung der CSR-Selbstbewertung wird durch Masterstudierende der Fachhochschule Münster unterstützt, u.a. bei der Datenerfassung und als Feedbackgeber.
Der Bedarf ergibt sich aus dem Wandel des Marktumfelds. Früher waren die Haltung, positive Leitbilder und die Handlung des „ehrbaren Kaufmanns“ unmittelbar miteinander verknüpft. Heute agieren Betriebe in komplexen Geschäftsbeziehungen, die erfordern, dass verantwortungsvolles Handeln (CSR) in Unternehmensstrategien und -prozessen verankert wird.
Ernennung CSR Botschafter: Vier CSR Vorreiter aus dem Münsterland wurden von NRW Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart zu CSR Botschaftern ernannt:
- Magdalena Münstermann, Mitglied der Geschäftsleitung Bernd Münstermann GmbH & Co. KG
- Michael Radau, Vorstandsvorsitzender SuperBioMarkt AG
- Daniel Thiekötter, Geschäftsführer Thiekötter Druck GmbH & Co. KG
- Thomas Voß, stellv. kaufmännischer Leiter der LWL-Kliniken Münster und Lengerich
Frau Heidi Renz, Referatsleiterin Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen überreichte die Ernennungsurkunden im Auftrag von Minister Pinkwart. Das CSR-Kompetenzzentrum Münsterland ist ein Projekt von future e.V. und wird durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
40 Unternehmensvertreter diskutierten Leitbilder und die CSR Selbstbewertung als Grundlagen einer verantwortlichen Unternehmensführung. Foto: Jana Gausling (WFG)
Andreas Brill vom AIW Unternehmensverband bestätigte „Ein Leitbild muss mit Mitarbeitern gemeinsam entwickelt werden." Und er zeigte auf, wie aus Diskussionen und dem Austausch des Arbeitskreises Leitbild konkrete Folgeaktivitäten entstanden sind. Dabei ging es auch um Mitarbeiterbezüge, aber so Brill: "Die Entwicklung einer Unternehmensvision kann man nicht auf einen Bereich beschränken".
Ingo Trawinski von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) berichtete von den Erfahrungen mit den Ökoprofit-Unternehmen im Kreis Borken. Trawinski: "Die meisten Ökoprofit-Unternehmen agieren aus dem Gefühl der Verantwortung für eine schonende Nutzung der Ressourcen heraus und setzen Konzepte im betrieblichen Umweltschutz um. Und viele zeigen sich offen für weitere CSR-Themen."
Die einführenden Beispiele zeigten, dass CSR kein zusätzliches einzelnes Projekt, sondern ein systematischer Prozess ist, an dessen Anfang die Frage steht: wie kann ein Betrieb aus der Vielfalt der CSR-Themen und Handlungsoptionen eine fundierte Auswahl treffen? Wie können die Ansätze und Maßnahmen identifiziert werden, bei denen das Engagement die größte Wirkung erzielt? Um diese Fragen ging es bei der anschließenden Vorstellung der Methode der CSR-Selbstbewertung, die vom CSR-Kompetenzzentrum entwickelt wurde. Anhand des Handlungsfeldes Arbeitsplatz und Mitarbeiterverantwortung diskutierten die Teilnehmer ihre Erfahrungen sowie die Relevanz der Themen.
Unternehmen können sich bei der Einführung dauerhafter CSR-Strategien durch das CSR Kompetenzzentrum Münsterland begleiten lassen. Informationen zu den kostenfreien CSR-Gruppenworkshops und weiteren Angeboten finden interessierte Unternehmen auf der Website www.csr-muensterland.de.
Die anschließende Führung durch den Betrieb lies Raum für weitere Diskussionen und Fragen an die Brüder Tenwinkel.
Kontakt
Dr. Udo Westermann
CSR Kompetenzzentrum Münsterland, www.csr-muensterland.de
Spiekerhof 5, 48143 Münster, Tel. 0251 97316 34, uw@csr-muensterland.de